„Sackgassen in Gesprächen – Und wie man aus ihnen wieder herausfindet“

Bildquelle: VHS Bonn

von Dr. Beate Berger

Im Rahmen der Kooperation zwischen dem Verein Mediation fördern e.V. und der VHS Bonn habe ich am 21. Oktober 2022 zu diesem Thema erneut in den wunderschönen Räumen der VHS sprechen dürfen.

Sackgassen in Gesprächen …

Was sind Sackgassen in Gesprächen? Nun, darunter versteht naturgemäß jeder etwas anderes; was auch nicht weiter verwundert, weil jeder Mensch nun einmal anders ist. Deshalb habe ich im Vorfeld des Abends eine kleine Umfrage in meinem Freundes- und Bekanntenkreis abgehalten, um zumindest so etwas wie ein einigermaßen repräsentatives Ergebnis und damit eine Orientierungshilfe zu erhalten.

Und dies sind nun die Top Ten der als unangenehm empfundenen Gesprächssituationen, zu denen ich vorgetragen habe:

  • Schweigen;
  • Ins Fettnäpfchen treten;
  • Am Pranger stehen/Teambildung auf der Gegenseite/Ausgrenzungen;
  • Endlos-Vorträge;
  • Sturköpfigkeit in Diskussionen;
  • Dauernde Unterbrechungen;
  • Fehlender Mut zur Konfrontation (Verdeckter Konflikt als Kommunikationshemmnis);
  • Übergriffigkeiten/Unverschämtheiten;
  • unangenehme Selbstdarstellung;
  • Umgang mit Aggressionen.

Wege finden …

Alle diese Gesprächssituationen sind dadurch gekennzeichnet, dass die Betreffenden das Gefühl haben, etwas aushalten zu müssen oder nichts ändern zu können. Meist besteht der Eindruck der Ohnmacht. Aber das ist ein Trugschluss. Denn wir haben immer Handlungsoptionen; verbal wie non-verbal. Wir können unsere Mimik nutzen, um Zustimmung oder Missbilligung zu äußern; oder uns aktiv in die Diskussion einbringen. Es ist auch gar nicht so schwierig, Gesprächen wieder eine ganz andere Wendung zu geben; durch Ich-Botschaften, vertiefendes Nachfragen oder klärende Verständnisfragen. Es gibt viele Kommunikationstechniken, um Konfrontationen zu deeskalieren, Schweigen zu beenden oder Übergriffigkeiten abzustellen. Pauschale, herabwertende oder verletzende Aussagen verpuffen, wenn wir sie einfach nicht beachten und stattdessen sachlich, offen und wertschätzend antworten. Schließlich besteht auch nicht jede peinliche Situation tatsächlich. Oft existiert sie nur in unserem Kopf.

Fazit

Der Vortrag hat den Zuhörern viel abverlangt. Denn es war ein „Par force“-Ritt durch das Spektrum aller Kommunikationsmittel in 90 Minuten. Aber: Chapeau! Das Publikum hat toll mitgemacht und wirklich sehr gute Verständnisfragen gestellt. Deshalb habe ich auch gerne dem vielfachen Wunsch entsprochen, den Teilnehmern meine Powerpoint-Präsentation als pdf zur Verfügung zu stellen.


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