Fortbildung „Die Kunst des Fragens“ mit Heiner Krabbe

Von Dr. Beate Berger

Der Verein Mediation fördern e.V. möchte nicht nur den Gedanken der Mediation als alternatives Mittel der Streitbeilegung in den Fokus der Bevölkerung bringen. Ein wesentliches Standbein ist auch die Fortbildung seiner Mitglieder. Um den wachsenden Anforderungen an deren berufliche Qualifikation Rechnung zu tragen, veranstaltet der Verein regelmäßig einmal im Jahr eine sog. „große“ Fortbildungsveranstaltung. Sie findet ganztägig (meist samstags) statt und wird von externen Workshopleitern (gegen entsprechende Vergütung) durchgeführt.

In diesem Jahr hatten wir das große Glück, Heiner Krabbe für diese Veranstaltung zum Thema „Die Kunst des Fragens“ gewinnen zu können. Er ist nicht nur bundesweit bekannt, sondern bündelt auch für Mediator*innen in besonderer Weise Erfahrung, Kompetenz und Wissensvermittlung. Seine Workshops zählen zu den Highlights jeder (notwendigen) Fortbildung von Mediator*innen. Daher war es nicht verwunderlich, dass die Anmeldezahlen ein Rekordhoch erreichten und wir den Workshop mit ihm im Dezember wiederholen werden.

Nun, worin besteht denn nun „Die Kunst des Fragens“? Gibt es vielleicht in jeder Situation eine „Wunderfrage“, die wir als Mediator*innen nur stellen müssen, und dann ist der Konflikt gelöst? Die Antwort lautet: NEIN! Heiner Krabbes These ist: Es gibt keine guten oder schlechten Fragen; erst recht keine „Wunderfragen“. Es geht vielmehr immer nur darum, an der richtigen Stelle des Gesprächs die passende Frage zu stellen.

Wir haben uns daher dieser „passenden Frage“ von allen Seiten genähert. Zunächst wurden die Unterschiede zwischen dem professionellen und privaten Gespräch sowie dem Gegensatzpaar „Frage/Antwort“ herausgearbeitet, um uns danach der Logik des Gesprächs und in diesem Zusammenhang auch derjenigen des Aufbaus einer Mediation zuzuwenden. Wir haben gelernt, dass nicht nur Fragen, sondern auch Aussagen ihre Daseinsberechtigung haben, dass die Stabilität der Teilnehmer*innen von entscheidender Bedeutung für die Auswahl ist und auch lineare und zirkuläre Fragen nicht „irgendwie und irgendwann“, sondern phasenabhängig ganz gezielt zum Einsatz kommen sollten.

Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Spaß gemacht hat; wie den Bildern zu entnehmen ist.

Und besonderer Dank gilt an dieser Stelle meiner Vorstandskollegin Ute Schelleis, auf deren Organisationstalent und Unterstützung ich mich jederzeit verlassen konnte.


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